Nicht nur modern und funktional, sondern bislang in dieser Form deutschlandweit einzigartig ist das erste regionale Dienstleistungszentrum für das Gesundheitswesen in Ahlen/Westfalen, das im April 2001 in Betrieb genommen wurde. Das Medical Order Center (MOC) bietet einer Vielzahl von Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Versorgungseinrichtungen aus der Region hoch qualifizierte logistische Dienstleistungen. Hierzu gehören die Versorgung von Arzneimitteln aus einer Zentralapotheke, von Medical-, Büro- und Wirtschaftsgütern aus einem Logistikkommissionierlager sowie von sterilisierten Operationsinstrumenten aus einer zentralen Sterilisation. Diese Leistungen werden über das Zentrum logistisch miteinander verknüpft, um sowohl wirtschaftliche als auch umweltschonende Verbesserungen zu erzielen, die den Krankenhäusern und damit vor allem den Patienten zugute kommen werden.
Pilotfunktion
Im Natur- und Gewerbepark Olfetal, zwischen Ahlen und Beckum, ist in einer Bauzeit von einem dreiviertel Jahr und einer Entwicklungsphase von insgesamt drei Jahren ein hoch modernes Dienstleistungszentrum für das Gesundheitswesen entstanden. Das Projekt wurde gemeinsam von den Hospitalgesellschaften der Franziskanerinnen Münster, St. Mauritz und der Fiege Gruppe, Greven entwickelt. Krankenhaus spezifisches Logistik- und IT Know-how konnten optimal miteinander verbunden werden. Das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt hat bundesweit eine Pilotfunktion und bietet in der Zusammenführung von Informationen und Dienstleistungen rund um das Krankenhaus einen beispielhaften Ansatz zur Verbesserung der Prozessketten. In der Fiege Gruppe wird das Geschäftsfeld von der F-LOG-AG einer Tochter der Fiege Deutschland GmbH und Co KG wahrgenommen.
Versorgung von 6000 Betten
Die Versorgungskapazität des MOC umfasst rund 6.000 Betten. Das Zentrum ist jedoch um weitere Dienstleistungen rund um das Gesundheitswesen erweiterbar. Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf über 12 Mio. Euro für alle Bereiche. Die Synergien des gemeinsamen Gebäudes und der professionellen Bündelung einer Vielzahl einzelner Dienstleistungen und Prozesse führen sowohl im ökologischen als auch im ökonomischen Sinne zu Optimierungen und Einsparungen, unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, das Gemeinschaftsprojekt.
Einkauf und Apotheke
Die logistischen Potenziale dieses Projektes lassen sich über einen Logistikdienstleister wie die F-LOG AG erschließen, der über eine überregionale Beschaffungsplattform und ein neutrales Frachtenmanagement verfügt und die Prozesse der Lagerwirtschaft und Distribution verbessert. Der Einkauf verbleibt weiterhin in der Zuständigkeit des Krankenhauses oder der Einkaufsorganisation. Die Hospitalgesellschaften als Kunden im Zentrallager haben hierzu ihre Einkaufsaktivitäten über die Medical Order Services GmbH zentralisiert und sind Mieter in diesem Zentrum. Sie arbeiten eng mit der Einkaufsgenossenschaft Niederrhein-Westfalen mit mehr als 30 angeschlossenen Häusern und über 10.000 Betten zusammen.
Die Krankenhaus-Apotheke der St. Franziskus-Hospital GmbH wird wie bisher zunächst acht Krankenhäuser mit ca. 2.600 Betten versorgen. Im Ahlener Zentrum wird durch den Einsatz eines Kommissionierautomaten die Bearbeitungszeit wesentlich verkürzt.
Zentralsterilisation
Die Zentralsterilisation der St. Franziskus-Hospital GmbH wird die Desinfektion, Aufbereitung, Kommissionierung und Sterilisierung der entsprechenden Güter für Krankenhäuser im Umkreis von ca. 50 Kilometern um das MOC Ahlen übernehmen. Im ersten Betriebsjahr werden für diesen Bereich schrittweise vier Krankenhäuser aufgeschaltet. Das Interesse weiterer Häuser in der Umgebung ist groß. Die Qualitätsprüfung und eine Zertifizierung der Abläufe garantieren den Krankenhäusern ein Höchstmaß an Sicherheit in der Sterilgutversorgung.
Intelligente Bestellvorgänge
Mit besonderem Stolz verweisen Geschäftsführer Dr. Rudolf Kösters, Hospitalgesellschaften und Heinz Gräber, Fiege Gruppe „auf die Revolutionierung der Krankenhauslogistik, die in dieser Form bahnbrechend ist.“ Die Bestellvorgänge aller Module des Zentrums erfolgen via Internet oder Standleitung per Scanning aus einer Korbmodulverwaltung in den Krankenhäusern. Ein Team aus Klinik- und F-LOG-Mitarbeitern hat intensive Vorarbeiten geleistet, um die angeschaffte Software an die speziellen Anforderungen der Module des Zentrums anzupassen. Die Mitarbeiter wurden präzise geschult, um einen reibungslosen Ablauf für die Aufschaltungen weiterer Krankenhäuser und Einrichtungen zu gewährleisten. Darüber hinaus betreiben Mitarbeiter der F-LOG AG reibungslos das Zentrallager zur Versorgung der Einrichtungen der Hospitalgesellschaften.