Montag, 22.07.2002

Positive Ein-Jahres-Bilanz für das Medical Order Center in Ahlen

"Nach einem Jahr Krankenhauslogistik ist es uns gelungen, die Versorgung unserer Hospitäler zu optimieren und gleichzeitig die Kosten zu senken. Wir können somit sagen: Das System funktioniert." Mit dieser Quintessenz schilderte Dr. Rudolf Kösters, Sprecher der Geschäftsführung der Hospitalgesellschaften der Franziskanerinnen Münster - St. Mauritz, seine Erfahrung vom Erfolg des Medical Order Centers (MOC) jüngst beim Tag der Krankenhauslogistik in Ahlen.

Greven/Ahlen:
"Nach einem Jahr Krankenhauslogistik ist es uns gelungen, die Versorgung unserer Hospitäler zu optimieren und gleichzeitig die Kosten zu senken. Wir können somit sagen: Das System funktioniert." Mit dieser Quintessenz schilderte Dr. Rudolf Kösters, Sprecher der Geschäftsführung der Hospitalgesellschaften der Franziskanerinnen Münster - St. Mauritz, seine Erfahrung vom Erfolg des Medical Order Centers (MOC) jüngst beim Tag der Krankenhauslogistik in Ahlen.

Zahlreiche geladene Experten aus dem Krankenhausmanagement waren zu diesem Anlass erschienen, um sich vor Ort von der Effizienz eines Projektes zu überzeugen, das aus der Kooperation der Hospitalgesellschaften mit der F-LOG AG, einer Tochter der FIEGE Gruppe, Greven, erwachsen ist: Einem Dienstleistungszentrum, von dem auf Basis qualitativ hochwertigen logistischen Know-hows eine Reihe von Krankenhäusern mit Medical-, Büro- und Wirtschaftsgütern versorgt werden, und das darüber hinaus über eine eigene Zentralapotheke sowie eine zentrale Sterilisationsabteilung für medizinische Instrumente verfügt.

Um die Erfolgsstory des MOC zu untermauern, warteten fachkundige Referenten aus den Reihen der Betreiber des Zentrums mit vertiefenden Vorträgen auf. Unter ihnen Dr. Hugo Fiege, Geschäftsführender Gesellschafter der FIEGE Gruppe, der eingangs die Notwendigkeit vor Augen führte, angesichts verschärfter Bedingungen im  deutschen Gesundheitswesens nach Wegen zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern zu suchen. Da es vor allem die komplexen Versorgungswege mit Krankenhausgütern sind, die sowohl immense Transport- als auch Personalkosten aufwerfen, sei, laut Fiege, gerade hier der Logistiker gefragt.

Peter Scherbel, Vorstand der F-LOG AG, untermauerte diesen Sachverhalt mit eindrucksvollen Zahlen: „Studien belegen, dass 65 Prozent aller Rationalisierungschancen im Krankenhauswesen in den Bereichen Einkauf und Logistik stecken. Es handelt sich hier folglich um ein Sparpotenzial in der Größenordnung von sechs Milliarden Euro.“

Um welche Parameter des Tagesgeschäftes eines Krankenhauses es sich dabei im Einzelnen handelt, erläuterte Dr. Klaus Goedereis, Geschäftsführer der Hospitalgesellschaften. Die Vielzahl verschiedenartiger Produkte, das hohe Aufkommen von Spezialanfertigungen, deren hohe Herstellungskosten sowie ein hoher personeller Aufwand bei deren Transport und Verwendung gepaart mit ständig steigenden Krankenfallzahlen bei schrumpfender Verweildauer seien Faktoren, die bei der Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit von Hospitälern  kontinuierlich in die Kalkulationen einflössen und die Kosten in die Höhe trieben. Seit Inbetriebnahme des MOC sei es gelungen, einschneidende Verbesserungen zu erzielen.

Prof. Dr. med. Heinrich A. Schmidt-Wilcke, Ärztlicher Direktor des St. Franziskus-Hospitals Münster bedankte sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern des Krankenhauses für das Engagement und die Flexibilität sich im ersten Jahr der Bewährung des Centers auf neue Strukturen eingelassen und an diesen mitgewirkt zu haben.

Der leitende Apotheker in Ahlen, Georg Rosenbaum, schloss den Reigen der Vorträge, indem er Perspektiven und noch vorhandene Potenziale des MOC aufzeigte: „Im Bereich der Versorgung sind Speisen und Krankenhauswäsche Felder, die es in der Zukunft zu erschließen gilt.“ Im Anschluss fanden sich Referenten und interessierte Besucher im Rahmen einer Podiumsdiskussion zusammen, um unter der Moderation von Professor von Eiff Erfahrungen und Anregungen auszutauschen. Dabei standen die Geschäftsführer der vier im Center beheimateten Module Medical Order-Logistics, -Instruments, -Pharma und -Services vertiefend Rede und Antwort.

Das Medical Order Center, das im Natur- und Gewerbepark Olfetal zwischen Ahlen und Beckum errichtet wurde, ist seit April des vergangenen Jahres in Betrieb. Von hier aus werden rund 6.000 Betten in der Region versorgt.